Test: Scythe Kaze Master II

Viele Mainboards besitzen heutzutage eine automatische Lüftersteuerung, die über das BIOS oder auch über Software wie beispielsweise Speedfan bedingt geregelt werden können. Allerdings gibt es auch durchaus Modelle, die diese Steuerung nicht ausreichend oder gar nicht ermöglichen.

Manuelle Lüftersteuerungen wie zum Beispiel vom Hersteller Scythe, der sich hauptsächlich auf Preis/Leistungs-Produkte spezialisiert, sollen dabei Ahilfe verschaffen, die Lüfter stylish und funktional zu regeln.

Wir haben uns für den heutigen Test das Modell Kaze Master II in unsere Redaktion geholt, um die Lüftersteuerung auf Herz und Nieren zu überprüfen.Viel Spaß beim Lesen!

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Ein herzliches Dankeschön geht an Scythe für das Zustellen des Testmusters.

Lieferumfang und Technik

Der verbesserte Nachfolger des Modells Kaze Master wird in einer fast schon schrillen Verpackung mit vielen verschiedenen Farben ausgeliefert. Die Kaze Master II ist eine Lüftersteuerung im 5,25 Zoll-Format, die in der Front des Gehäuses, wo normalerweise DVD- oder BluRay-Laufwerke bzw. Brenner montiert werden, ihren Platz findet. Sie bietet die Möglichkeit, vier Lüfter unabhängig voneinander zu steuern.

Im Gegensatz zur alten Auflage „Kaze Master“ werden auf der Vorderseite des schwarzen Kartons vier neu hinzugefügte Extras präsentiert. Somit hat man nun die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsregler eines Kanals einzufahren, sodass diese nicht mehr hervorstehen, wenn man sie nicht braucht.

Dies bringt vor allem in Gehäusen mit einer Fronttür einen großen Vorteil, da diese mit der Kaze Master 2 auch geschlossen werden kann.

Auch ist die Lüftersteuerung mit einer Softwareverbesserung ausgestattet worden, die Lüfter werden beim Anschalten des PCs alle kurzzeitig auf 12V gesetzt. Lüfter mit hohen Anlaufspannungen werden so beim Anschalten, im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen mit „fester“ Spannungsregelung, in Bewegung gebracht, bevor sie heruntergeregelt werden.

Eine weitere Neuerung besteht in der Energieeinspeisung. Steht ein Lüfter für 15 Sekunden still, und dennoch unter Strom, so wird die Stromzufuhr automatisch eingestellt, um vermeintliche Beschädigungen am Lüfter auszuschließen.

Eine Besonderheit stellt die weite Spannungsregelung von 3,7 bis 12V dar, Lüfter mit geringer möglicher Arbeitsspannung können dank dieser sehr leise betrieben werden. Ein Temperatursensoralarm kann von 55 bis 90°C in 5°C-Schritten eingestellt werden.

Scythe Kaze Master II 3Scythe Kaze Master II 2

Hierzu befinden sich im Lieferumfang, der auf der Seite des Kartons aufgelistet ist, neben der Lüftersteuerung an sich, einem Handbuch, einem Stromkabel, vier Lüfterkabeln und Montageschrauben auch vier Temperatursensoren, die optional angesteckt werden können.

Die 215g schwere, schwarze Kaze Master II ist weiterhin mit einem VFD-Panel ausgestattet, welches die Drehzahl der Lüfter sowie die Temperatur am jeweiligen Sensor ausliest. Mit einem für diese Umstände sehr großen Kühlkörper sollte eine lange Lebenszeit sowie Zuverlässigkeit gewährleistet werden.

Da sich Scythe hier ziemlich sicher zu sein scheint, erhält der Kunde eine zweijährige Garantie ab Rechnungsdatum. Weitere Details hierzu findet man auf der Rückseite in einem, neben anderen Sprachen, englischen Text.

Ein Dipswitch auf der Rückseite ermöglicht dabei eine Einstellungssteuerung, beispielsweise kann der Kunde zwischen den Temperatureinheiten °C oder °F wählen.

Impressionen

Die Lüftersteuerung samt allen mitgelieferten Kabeln befindet sich gut geschützt in einem Schaumstoffschlitten. Als erstes bekommt man eine Anleitung in Englisch, Japanisch, Französisch, Spanisch, Russisch und auch Deutsch zu Gesicht. Sie erläutert weiteres über die Montage und die Anbringung der Temperatursensoren im Gehäuse, für die, neben den Montageschrauben, auch kleine, gelbe Kleber mitgeliefert werden. Alle Kabel sind modular ansteckbar und so auch teilweise optional anwendbar. Als positiv anzumerken sind die Verlängerungskabel für die Lüfter, die ein Gefummel im eingebauten Zustand verhindern und somit die gesamte Montage deutlich erleichtern.

Die Lüftersteuerung kommt in einem seperaten Tütchen daher. Das Gewicht von 215g fällt unerwartet hoch aus, gleichfalls die Verarbeitung, die keine Wünsche offen lässt. Der Einbauschacht ist, exklusive der Platine, vollständig aus Metall.

Die vier Geschwindigkeitsregler von außen lassen sich einwandfrei betätigen, auch die Lötnähte sowie die aufgeteilten Anschlüsse auf der Rückseite können sich sehen lassen. Der rote Dipswitch ist für das Einstellen der Temperatureinstellungen gedacht.

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Das glänzende Panel ist mit einer Schutzfolie versehen. Oben links ist ganz dezent ein graues/silbernes Scythe-Logo angebracht. Im Gesamtpaket hat die Lüftersteuerung eine ausgesprochen schicke Optik, die vor allem durch ihren Glanz besticht und somit, vorerst zumindest im ausgeschalteten Zustand, Liebhaber von schlichten Gehäusen anziehen sollte.

Praxischeck

Der Einbau erfolgt hauptsächlich dank der beschrifteten und ungesleevten Lüfterkabel problemlos und schnell. Alle Funktionen erfüllen ihren Zweck und der hohe Spannungsbereich zum Regeln lässt Lüfter sehr leise und effizient arbeiten. Beim Einschalten werden die Lüfter kurz auf ihre Maximalleistung gesetzt.

Ein Bitfenix Spectre Pro in der 120mm-Variante beispielsweise lässt sich von den originalen 1300 Umdrehungen pro Minute auf 12 V bis auf etwa 500 Umdrehungen herunterregeln, was die Umdrehungsanzeige des Panels verrät.

Leider kann man nur, wenn man in einem relativ spitzen Winkel auf das Panel schaut, alles erkennen. Wenn der Computer also beispielsweise unter dem Schreibtisch steht, so lassen sich leider keine Drehzahl- oder Temperaturwerte erkennen.

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Wenn ein Lüfter nicht andreht, so spuckt die Kaze Master II nach fünf Sekunden ein Piepsen aus, das einen Fehler signalisiert. Der Kanal schaltet nach 15 Sekunden ab und lässt sich dann nicht mehr regeln.

Das Piepsen dauert weiter an, bis man den Poti auf seine Minimalleistung herunterdreht bzw. den Lüfterkanal abschaltet. Danach lässt sich alles wieder problemlos bedienen. -Eine gut gelöste Schutzfunktion!

Das Panel der Lüftersteuerung leuchtet in Grün und Blau, wobei die Temperaturangaben in Blau und die Drehzahlen in grüner Farbe angezeigt werden.Die Potis lassen sich angenehm ein- und ausklicken, sie besitzen ein sehr geringes und eher nicht zu erwähnendes Spiel.

Fazit

Bei Scythes Lüftersteuerung ist im Gesamten von einer hohen Verarbeitung, kombiniert mit einer schicken Optik, zu sprechen, die dazu noch ihren Zweck in allen Punkten erfüllt. -Und auch einige Features besitzt, die unseren Erwartungshorizont in manchen Punkten zu übersteigen weiß.

Nichtsdestotrotz ist ein Preis von rund 35€ für eine Single-Slot-Steuerung mit vier Lüfterkanälen viel verlangt, für dieses Geld bekommt man auch schon vergleichbare Steuerungen angeboten, die zudem mehr Lüfter ansteuern können.

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Mit dem Preis als kleinen negativen Punkt, für den Scythe im Normalfall nicht bekannt ist, verleihen wir der Lüftersteuerung unseren Single Gold-Award und sprechen somit eine Kaufempfehlung aus. Herzlichen Glückwunsch!

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